Paletten sind aus dem Transport- und Lagerwesen nicht wegzudenken. Was aber tun mit überzähligen oder beschädigten Paletten? Die Schroth AG mit Sitz in Altstätten im St. Galler Rheintal ist auf die nachhaltige Palettenbewirtschaftung spezialisiert. Nicht nur der Verkauf neuer Paletten steht im Vordergrund, sondern ebenso die Vermietung, der Tausch, die Reparatur und das Recycling gebrauchter Paletten. Das Interview mit Geschäftsführer Felix Dietrich.

Felix Dietrich, Holzpalette oder Kunststoffpalette?

«Bei Schroth setzen wir auf das Naturwunder Holz. Holz ist schlicht genial, denn es ist umweltfreundlich, nachwachsend und zudem hygienisch. Der Rohstoff Holz ist Kulturträger vergangener Zeiten und ein nachwachsender Naturstoff mit Zukunft. Er entsteht in der umweltfreundlichsten Fabrik der Erde – dem Ökosystem Wald. 

Kunststoffpaletten zeichnen sich durch hohe Anschaffungspreise aus, sind meist nicht reparabel und müssen bei Beschädigungen teuer entsorgt werden. Zur Gewinnung und Verarbeitung von Holz wird weniger Energie benötigt als für andere Werkstoffe. Die Energiebilanz einer Holzpalette fällt über den gesamten Lebenszyklus deutlich günstiger aus als die einer vergleichbaren Kunststoffpalette.»

Auf der anderen Seite ist Holz reparaturanfälliger, nicht?

«Ladungsträger werden im täglichen Gebrauch teilweise beschädigt; beim Be- und Entladen, im Handling mit Fördertechnik und im Hochregallager. Kunststoffpaletten haben eine längere Lebensdauer als Holzpaletten, aber: Holzpaletten können im Gegensatz zur Kunststoff-Ausführung problemlos repariert werden, was schliesslich die Lebensdauer wiederum deutlich erhöht.»

Was sind denn die häufigsten Schäden an Holzpaletten?

«Bedingt durch das Handling werden primär die äusseren Bereiche der Palette beschädigt, Kufen, Klötze und Deckbretter werden meist durch Staplergabeln beschädigt. Wenn Europaletten einen oder mehrere Schäden aufweisen, sind die Paletten nicht tauschfähig und müssen gemäss dem Technischen Regelwerk der EPAL repariert werden. Schroth ist Lizenznehmer der EPAL SUISSE.» 

Was passiert mit irreparablen Paletten?

«Paletten, die nicht mehr repariert werden können, aber auch das aus der Reparatur anfallende Holz, werden zu Hackschnitzeln verarbeitet, die Nägel über ein Magnetband gesammelt und dem Alteisen zugeführt. Die Hackschnitzel gelangen in Fernwärmeanlagen und tragen zur umweltschonenden Erzeugung von Wärme-Energie bei.»

Ihr Unternehmen bietet ein nachhaltiges Rücknahme-System an. Wie funktioniert das?

«‹Gebrauchte der Umwelt zuliebe›, lautet der Slogan, der auf all unseren LKWs steht. Europaletten und Einwegpaletten werden von uns abgeholt. Nach fachgerechter Prüfung, Reparatur und Wiederaufbereitung gelangen die Paletten wieder zu unseren Kunden – in den Kreislauf. Dieser Kreislauf sorgt für einen wirtschaftlichen und nachhaltigen Umgang mit den Unternehmensressourcen. Die verlängerte Lebensdauer der Paletten schont die Umwelt und vor allem neue Ressourcen.»

Auch in Ihrem Programm: die Öko-Palette. Ist sie einer Europalette gleichwertig?

«Die Ökopalette ist eine Einwegpalette. Einwegpaletten unterscheiden sich zu Europaletten grundsätzlich darin, dass sie im Gegensatz zu Europaletten nicht tauschfähig sind, da sie nicht einheitlich gefertigt werden. Die Ökopalette wird kundenspezifisch hergestellt. Dazu wird gebrauchtes Holz wiederaufbereitet. Mit diesem Upcycling-Prozess gelangt die Ökopalette – ähnlich der EPAL Europalette – wieder in den Kreislauf. 

Dieser Kreislauf sorgt für einen wirtschaftlichen Umgang mit den Unternehmensressourcen. Die verlängerte Lebensdauer schont die Umwelt. Unsere Ökopalette ist ein Beitrag zum Umweltschutz und einer klimafreundlichen CO2-Bilanz in jedem Unternehmen.»

Der Palettentransport ist ja auch ein Umweltfaktor …

«Genau! Deshalb wird Green Logistics bei Schroth seit Jahren täglich gelebt. Unsere LKW-Touren werden mit aufwendiger Dispo-Software von Anfang an wirtschaftlich geplant. Keine Leerfahrten, jeder LKW liefert und holt wieder ab. Wenn wir unsere Kunden bedienen, achten wir auf die optimale Auslastung. Unser LKW-Fuhrpark erfüllt den aktuellsten Standard der Euro-6-Norm.

In Sachen LKW-Wirtschaftlichkeit sind wir unschlagbar. Mit unseren Spezialaufbauten sind wir in der Lage, zum Beispiel 760 Europaletten mit einem LKW-Zug zu liefern. Der Standard in der Logistikbranche liegt bei 510 Europaletten. Damit sind wir in der Lage, mit einer Fahrt knapp 50 Prozent mehr Paletten zu transportieren.»

Zusammengefasst: Können Unternehmen mit Schroth ihre CO2-Bilanz verbessern?

«Auf jeden Fall. Schroth engagiert sich täglich für die Umwelt. Mit den Dienstleistungen von Schroth können Unternehmen clever wirtschaften und ihre CO2-Bilanz nachhaltig verbessern!»

In der modernen Betriebsanlage der Schroth AG in Altstätten im St. Galler Rheintal erhalten Paletten ein erstes und oft auch ein zweites und drittes Leben.

Über das Unternehmen

Im Jahr 1981, als Schroth Paletten in Deutschland gegründet wurde, hat niemand geglaubt, was daraus einmal entstehen würde. Heute entwickeln sich sowohl unser Stammsitz in Neustädtlein als auch unsere österreichische Niederlassung in Dornbirn und nicht zuletzt die völlig eigenständig wirtschaftende Schroth AG hier in der Schweiz bestens. Das ist kein Zufall. Vielmehr ist es das Ergebnis eines cleveren, umweltfreundlichen Geschäftskonzepts und der Verdienst unserer qualifizierten Mitarbeiter, die jede Herausforderung meistern.

Felix Dietrich
Geschäftsführer

 

Schroth AG
Transportstrasse 5
9450 Altstätten
T. +41 71 757 88 77
info@schroth-paletten.ch
www.schroth-paletten.ch