CO2 einsparen, Ressourcen schonen, E-Mobilität fördern – Forderungen nach mehr Nachhaltigkeit in Wirtschaft und Gesellschaft begegnen uns heute an jeder Ecke. Längst hat sich die Nachhaltigkeit vom Nischen- zum Trendthema entwickelt. Als Verband für nachhaltiges Wirtschaften beobachten wir bei öbu täglich, wie Schweizer Unternehmen umdenken, ihren Ressourceneinsatz verbessern und vom Reden ins Handeln kommen.

Die begrenzten Ressourcen unseres Planeten und die Auswirkungen des Klimawandels erfordern ein grundlegendes Umdenken. Auch neue Regulierungen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung geben eine klare Richtung vor und verdeutlichen, dass Nachhaltigkeit eine Notwendigkeit ist. Dabei bietet sie nicht nur Herausforderungen, sondern eröffnet auch Chancen für die Unternehmensstrategie. 

Ein zentraler Hebel des nachhaltigen Wirtschaftens liegt im sogenannten Scope-3. Für herstellende und handeltreibende Unternehmen bedeutet das, dass der grösste Teil ihres Fussabdrucks in der vorgelagerten Lieferkette und nachgelagerten Produktverwendung entsteht. Durch eine langfristige Zusammenarbeit mit Lieferanten bauen Unternehmen nicht nur Beziehungen auf, sondern erhalten Einblick in alle Bereiche ihrer Wertschöpfungskette. Dies fördert die Transparenz und die Beteiligten arbeiten gemeinsam an der Reduktion ihres Fussabdrucks. Die präzise Abstimmung der Lieferkettenprozesse kann zudem Kosten senken und ermöglicht faire Gehälter entlang der gesamten Lieferkette. Denn wenn wir heute über Nachhaltigkeit sprechen, sind Faktoren wie die Berücksichtigung sozialer Ungleichheiten und die Förderung der Biodiversität ebenfalls von zentraler Bedeutung.

In einer Welt mit endlichen Ressourcen ist auch die Zirkularität ein wichtiges Stichwort. Zirkuläre Prozesse können im Design, bei der Herstellung, der Verwendung und auch bei der Rücknahme von Erzeugnissen integriert werden. Dadurch werden Produkte auf eine maximale Lebensdauer ausgerichtet und Materialien im Kreislauf gehalten. 

In Zeiten von Online-Networking und virtuellen Coffeebreaks wird die Vernetzung als grösste Chance für mehr nachhaltige Wertschöpfung noch zu wenig wahrgenommen. Unternehmen stehen nicht allein vor der Herausforderung, Nachhaltigkeitsvorschriften umzusetzen oder kreislauffähige Lösungen zu etablieren. Die Vernetzung innerhalb und ausserhalb der eigenen Branche schafft Offenheit für neue Ideen und Innovationen. Nur gemeinsam können wir Nachhaltigkeit umsetzen, unsere Vorbildfunktion in der Wirtschaft wahrnehmen und voneinander profitieren. So verstehen wir auch unsere Rolle bei öbu als Wissens- und Vernetzungsplattform für nachhaltige Wirtschaft in der Schweiz.

Autor

Olmar Albers ist Geschäftsleiter beim öbu – Der Verband für nachhaltiges Wirtschaften.