Batterien aus Elektrofahrzeugen sind ein gutes Beispiel für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft. Sie enthalten viele Wertstoffe, die am Ende eines Batterielebens nicht einfach verloren gehen. Die Wirtschaft ist auf das Recycling angewiesen.

Natürlich verlangt die Umstellung auf den elektrischen Antrieb eine grosse Menge von Rohstoffen. Was bisher Erdöl war, wird künftig Kupfer, Nickel, Mangan, Lithium, Kobalt etc. sein. Der grosse Unterschied zwischen Verbrennungsmotor und Elektroantrieb ist der, dass der fossile Treibstoff nach seiner Umwandlung in kinetische Energie verbraucht ist, respektive als CO2 und Wärme in die Umwelt gelangt. Batterien hingegen behalten ihre Rohstoffe, auch wenn die Kapazität abnimmt und für den Antrieb nicht mehr genügt.

Der Kreislauf beginnt mit der Rohstoffförderung. Die Automobilhersteller unternehmen grosse Anstrengungen für einen sozial- und umweltverträglichen Rohstoffabbau. In der jetzigen Hochlaufphase der Elektromobilität kann der Bedarf nur über die Primärproduktion gedeckt werden. Bereits heute etablieren sich innovative Recycling-
anlagen, um die wertvollen Rohstoffe zurückzugewinnen – und zwar in Batteriequalität. In Europa existieren zurzeit Recyclingkapazitäten von 150 000 Tonnen pro Jahr.

Zwischen der Rohstoffförderung und dem Batterierecycling wird eine Batteriezelle möglicherweise weitere Kreisläufe durchleben. Nach der Erstnutzung (first use) erfolgt nach einer Reparatur oder Aufbereitung eine Zweitnutzung im Fahrzeug (second-use) oder eine Weiterverwendung in einem stationären Speichersystem (second-life). Stromspeicher sind unabdingbar bei der Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen wie Sonne und Wind. Denn dieser grüne Strom fällt selten dann an, wenn er gebraucht wird. Damit kann eine Batteriezelle ohne weiteres 20 bis 30 Jahre aktiv sein.

Am Ende des Batterielebens steht das Recycling. Über 90 Prozent einer Batterie können wieder in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden. Da die heutigen Lithium-Ionen-Batterien teure Rohstoffe enthalten, wird sich das Recycling in Zukunft sogar wirtschaftlich lohnen.

Branchenlösung sestorec

Die schweizerischen Automobilimporteure und Fahrzeughersteller haben für die Umsetzung einer Branchenlösung die Genossenschaft sestorec (www.sestorec.ch) gegründet. Ihre 38 Mitglieder verpflichten sich, die ausgedienten Batterien kostenlos zurückzunehmen und zu verwerten. Sestorec meldet Inobat halbjährlich die neu in Verkehr gebrachten Batterien ihrer Mitglieder sowie jährlich die Anzahl reparierter, exportierter, verwerteter und der in einem Second-life weiter genutzten Batterien. Dafür erhebt Inobat keine vorgezogene Entsorgungsgebühr.

Fazit

Die in Fahrzeugen verwendeten Lithium-Ionen-Batterien enthalten wertvolle Rohstoffe, die in aufwendigen Recyclingverfahren in hochwertiger Qualität zurückgewonnen werden. Die Sekundärrohstoffe werden wieder für die Produktion von Neubatterien verwendet. Vor dem Recycling findet eine Zweitnutzung der Batterien statt, sei es in Fahrzeugen oder in einer anderen Anwendung. Das ist Kreislaufwirtschaft.

Stiftung Auto Recycling Schweiz

Die Vereinigung Schweizer Automobil-Importeure auto-schweiz leistet freiwillige Beiträge an die 1992 gründete Stiftung Auto Recycling Schweiz. Ziel und Zweck ist die Förderung der umweltgerechten Entsorgung von Motorfahrzeugen. Die Stiftung unterstützt die Autoverwertung mit Entsorgungsbeiträgen für die Verwertung der Shredderleichtfraktion und fördert das Schliessen von Stoffkreisläufen. Im Auftrag von auto-schweiz leitet sie die Branchenorganisation sestorec zur Rücknahme und Verwertung von Lithium-Ionen-Batterien aus Elektro- und Hybridfahrzeugen.

Im Stiftungsrat sind vertreten:

  • auto-schweiz, Vereinigung Schweizer Automobil-Importeure
  • ACS, Automobil Club Schweiz
  • AGVS, Auto Gewerbe Verband Schweiz
  • Amt für Umwelt, Kanton Aargau
  • ASTAG, Schweizerischer Nutzfahrzeugverband
  • SSV, Schweizerischer Shredder Verband
  • TCS, Touring Club Schweiz

Stiftung Auto Recycling Schweiz
Wölflistrasse 5
3006 Bern
Tel. +41 31 302 36 24
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