Die Wirtschaft im (Klima-)Wandel

Die Herausforderung für die Weltwirtschaft ist gross: Sie soll eine stetig wachsende Weltbevölkerung mit immer mehr Gütern und Dienstleistungen versorgen und dabei die Umwelt immer weniger beanspruchen. Wunder kann die Wirtschaft nicht erbringen, aber sie kann helfen, die Effizienz zu steigern, um aus weniger mehr zu machen. Zudem kann sie Kreisläufe besser schliessen und so zur Schonung von Ressourcen beitragen.

Die Schweiz als eine der weltführenden Volkswirtschaften kann und muss auf diesem Weg Vorbild sein. Der eingeschlagene Weg ist richtig: Seit 1990 konnten die Emissionen in der Schweiz um 12 Prozent reduziert werden – trotz Verdoppelung der Wirtschaftsleistung und eines Bevölkerungsanstiegs um ein Drittel. Im selben Zeitraum sind die weltweiten Emissionen um 50 Prozent gestiegen. Kein anderes Land weist zudem eine vergleichbar tiefe Energieintensität auf wie die hiesige Industrie.

Darauf können wir stolz sein, aber genügen wird es (noch) nicht. Um mehr Wirkung zu erzielen, müssen die in der Schweiz entwickelten und erfolgreich angewendeten Instrumente in die ganze Welt hinausgetragen werden. Die G20-Länder scheinen eine weltweite Digitalsteuer beschliessen zu können – dann sollte auch eine einheitliche CO2-Abgabe möglich sein. Oder zumindest innerhalb der EU.

Das in der Schweiz entwickelte Modell der Zielvereinbarungen könnte zudem weltweit zu Millionen Tonnen von Einsparungen beitragen. Und den grössten Effekt erzielen wir über den Export unserer Effizienztechnologien. Mit deren Verbreitung verhelfen wir weltweit zu einer Reduktion des ökologischen Fussabdrucks. Die Marktwirtschaft ermöglicht die rasche globale Verbreitung von Innovationen und die Unternehmen werden dadurch zum Teil der Lösung.


Kurt Lanz, Mitglied der Geschäftsleitung, economiesuisse – Verband der Schweizer Unternehmen